Im ersten Teil unseres Interviews mit Christian Broughton, Managing Director des Independent, sprachen Adam Singolda, CEO und Gründer von Taboola, und Christian darüber, wie der Verlag Taboola Newsroom nutzt, um datenbasierte redaktionelle Entscheidungen zu treffen und Inhaltsstrategien beim Eintritt in neue Märkte zu implementieren.

Im zweiten Teil des Gesprächs unterhalten sich die beiden darüber, wie der Independent Daten verwendet, um Geschäftsziele zu erreichen. Dazu gehört die Erschließung neuer Zielgruppen und die Steigerung der Registrierungszahlen.

Die zwei sprechen außerdem darüber, wie sich die Rolle eines Verlags angesichts der Pandemie entwickelt und verändert hat. Da Publisher als vertrauenswürdige Quellen im Open Web gelten, können sie ihr Geschäft diversifizieren und erweitern, indem sie sich die boomende E-Commerce-Branche zu eigen machen. Der Independent meistert das mit großem Erfolg.

Christian geht auch auf andere Initiativen ein, darunter die Ausweitung der Implementierung von Taboola Homepage For You, um personalisierte Inhalte auf Hunderten von Homepages zu empfehlen.

Sieh dir hier den zweiten Teil des Interviews an und ziehe Erkenntnisse für dein eigenes Verlagsunternehmen.

 

Hier ist das Transkript:

Adam: Ja, es ist faszinierend. Die größte Veränderung ist, dass keine generischen Daten verwendet werden. Du kannst also die aktuellen Trends verfolgen. Es geht darum, deine Leserschaft zu erweitern, die tatsächlich unabhängig wählen. Sie kommen zum Independent. Sie wählen dich. Was machst du, wenn sie gehen? Das ist ein großes Thema, und hier kann man dann auch verschiedene Segmente zusammenbringen.

Was bedeuten mir Abonnent:innen? Wie denke ich über treue Leser:innen? Was hat ihnen besonders gut gefallen? Und das ganze kann man dann als Wachstumsmotor nutzen. Ich glaube, du willst die besten Stories. Ich denke du bist in der Lage, Daten und einen redaktionellen Standpunkt einzubringen, was am schwierigsten ist. Hier gilt es, eine gläserne Decke zu durchbrechen, einen Weg zu finden, um Dinge einfach passieren zu lassen, sie in die umgebende Umwelt zu bringen und Veränderung herbeizuführen .

Christian: Genau.

Adam: Und jetzt können wir darüber sprechen, wie das Wachstum im Journalismus vorangetrieben werden kann, indem wir sowohl redaktionell starke Teams als auch Daten einsetzen.

Christian: Ja. Ich meine, es ist ja sehr nett, dass du sagst, es liegt an mir. Dem stimme ich allerdings nicht zu. Ich denke, es liegt an verschieden Beteiligten – Ich denke, dass das Taboola-Team bemerkenswerte Leute und ein erstaunliches Team sind. Während des Lockdowns habe ich den Job gewechselt und wurde Geschäftsführer des Independent, etwas vor über einem Jahr. Und in der ersten Woche habe ich einfach losgelegt.

Ich habe direkt einen riesigen Zoom-Call mit so ziemlich jedem aus deinem Team gehabt. Ich habe sie einfach alle zusammengeholt. John, Mark, Frankie, Jason und Nigel – alle waren dabei. Und wir sprachen darüber, was ich hier mache.

Okay. Ich meine, ich bin jetzt in diesem Job. Und ich habe plötzlich das Gefühl, dass ich, nachdem ich mein ganzes Leben in dieser Firma verbracht habe, jetzt der Neue in einem neuen Job bin, den ich im Moment nicht ganz verstehe. Also werde ich euch jetzt einfach sagen, was ich hier mache, und dann könnt ihr mir sagen, wie ihr mir helfen könnt. Und es war großartig. Nur ein Zoom-Anruf, und wir haben so viel erreicht.

Zum Beispiel, einer unserer großen strategischen Vorstöße, und du hast das gerade angesprochen… Dabei geht es nicht nur um die Art von Web-Traffic-Trends, die man sich vorstellt, wenn man an Webdaten denkt. Es geht um tieferes Engagement. Und in Newsroom hat man die Möglichkeit, die Leser:innen zu finden, die Potenzial für ein Abo haben. Und wir haben Abonnementvarianten, zwei, und das sind fantastische Produkte, aber wir legen einen wirklichen Schwerpunkt auf die Registrierung von Benutzer:inen. Denn wir wollen First-Party-Daten. Also, sie registrieren sich, legen ein Konto an. Wir passen die Seite ein wenig an und senden ihnen E-Mails usw. Wir geben etwas zurück. Und plötzlich wurden eben diese Leser:innen zu einer Herausforderung. Also rief ich Nigel an.

Adam: Na klar.

Christian: Nigel, wie ist das? Ich kann keine Plattform finden, die mir die Benutzer:innen anzeigt, die … wie kann ich Messages an User anpassen, die Registrierungspotential haben? Und er sagte, ah ja, in Newsroom. Das bieten wir momentan nicht an. Und ich dachte, oh, okay, gut. Er sagte, aber ich melde mich diesbezüglich nochmal bei dir. Und dann, ein paar Wochen später, meldete er sich natürlich. Und es funktionierte.

Das ist großartig. Und es ist eine fantastische Möglichkeit, diese User zu finden. Weißt du, es ist gut, dass es Daten gibt. Ich meine, es ist erstaunlich. Das ist die Grundlage. Ihr habt die Daten. Ihr seid das Unternehmen mit der einzigartigen Position, mir Leserschaftsdaten im Vergleich zum Markt und zwar in Echtzeit anzuzeigen.

Adam: Richtig.

Christian: Das ist erstaunlich. Aber ich glaube nicht, dass es so großartig wäre, wenn du nicht so ein Team hättest. Die Tatsache, dass du Mitarbeiter:innen hast, die wirklich gerne mit uns zusammenarbeiten… es fühlt sich wie eine echte Erweiterung unseres Teams an. Nicht nur mit mir, mit einer ganze Reihe von Leuten auf unserer Seite. Sie arbeiten alle mit Taboola Teams zusammen. Und ja, es sind mittlerweile sieben Jahre.

Adam: Sieben Jahre. Sieben Jahre der Freude.

Christian: Sieben Jahre, und sie sind schnell vergangen. Wir haben in sieben Jahren verdammt viel zusammen gemacht. Es hat Spaß gemacht. Und jetzt ist es so, dass jeder irgendwie jemanden hat, der zu ihm passt, was wirklich wichtig ist. Also, Fran ist einer der Jungs in deinem Audience-Team in New York, und ja, er meldet sich immer noch bei allen unseren Teams in New York. Wenn wir neue Mitarbeiter:innen haben, unterstützt er und hilft beim Training. Er spielt also eine wirklich wichtige Rolle bei der Schulung unserer neuen Leute, unserer neuen Reporter:innen oder unseren neuen Leuten in den Audience-Teams, damit sie verstehen, dass guter Journalismus nicht nur einfach verbindet.

Es geht nicht nur um Leserschaftszahlen und Geld und den Aufbau eines Unternehmens und die Eröffnung von Büros. Wenn Journalismus nicht gelesen wird, was dann? Als wir, als The Independent noch Printprodukte hatte, hatten wir einen Redakteur. Er hatte viele gute Aussagen auf Lager. Ein sehr charismatischer Typ. Und einer der Sprüche war, dass ungelesener Journalismus einen großen Wert hat. Zum Beispiel, wenn du diese Art von Zeitung hast, fühlst du dich intelligent, weil es deine Zeitung ist. Aber du wirst sie vielleicht nicht wirklich lesen, weil es zu viel ist und du nicht wirklich Zeit hast. Aber es ist von großem Wert, die Zeitung zu haben, weil es etwas aussagt.

Aber, jetzt online, wenn sie nicht gelesen wird, liegt sie nur als Einsen und Nullen irgendwo auf einem Server. Es liegt wirklich kein Verdienst in Sachen, die nicht gelesen werden. Wir haben diese Woche gerade eine ganze Präsentation darüber gehalten, was den Independent so besonders macht, und wir sind darauf gekommen, dass es darum geht, Veränderungen herbeizuführen. Weißt du, die Leute schauen sich in der Welt um. Sie sehen massive Probleme. Wir haben eine Führungskrise, auch eine politische Führungskrise in der ganzen Welt. Nichts bringt Menschen zusammen. Zersplitterte Gesellschaften. Wir müssen uns mit massiven Problemen befassen, ob es sich um COVID oder das Klima und solche Dinge handelt. Und wir brauchen einen Journalismus, der die Menschen verbindet, der Menschen informiert.

Adam: Besonders jetzt.

Christian: Und wenn sich die Leute nicht wirklich damit beschäftigen, dann machst du was falsch. Dein Journalismus ist einfach nicht so einflussreich, wie er sein könnte. Es geht also nicht nur um die geschäftliche Seite und den Umsatz.

Adam: Du hast erwähnt, Menschen verbinden zu wollen, zu Hause zu sein, und dass Journalismus heute noch wichtiger ist, weil die Menschen nach Hilfe und Rat suchen, und dem Verlag vertrauen mit dem sie sich verbunden fühlen. Aber eine andere Sache, die in den letzten anderthalb Jahren passiert ist und die uns dazu veranlasst hat, eine Akquisition einzugehen, die wir gerade getätigt haben, war der E-Commerce. Du weißt, wir haben dieses Phänomen gesehen. Die New York Times mit dem Wirecutter. CNET. Und, Meredith hat ein riesiges E-Commerce-Geschäft. USA Today hat Reviewed.com. Wir haben beobachtet, dass große Premium-Marken ihr Angebot erweiterten, um den Verbraucher:innen einen Mehrwert zu bieten – durch die Bewertung von Produkten.

Christian: Ja.

Adam: Ich habe übrigens gerade Pfannen von zu Hause aus bestellt, weil ich gerne koche. Und ich sagte meiner Frau, ich kann keine Entscheidung treffen, ohne zu All Recipes zu gehen. Bitte gib mir einen Moment. Ich ging zu All Recipes und verglich ein paar Sachen. Und sie haben mich beraten. Ich habe sofort einen Kauf getätigt, weil ich ihnen vertraue. Und ich vertraue ihnen so viel mehr als Facebook oder Instagram. Besonders jetzt, wo wir zu Hause sind.

Wir können nicht wie früher in die Läden gehen. Ich denke, wir sind fast in der Zukunft angekommen, weil wir Entscheidungen treffen, Dinge zu kaufen und mit Dienstleistungen zu interagieren, wie nie zuvor.

Christian: Oh ja, sicher. Das ist zwar ein bisschen ein Klischee, aber ja, ungefähr zehn Jahre des Wandels haben sich in einem Jahr vollzogen, wegen der Lockdowns. Und E-Commerce zu 100 %. Ich meine, wir haben gesehen, wie unsere E-Commerce-Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 60 Prozent gestiegen sind.

Ich meine, das war riesig. Ich meine, selbst jetzt haben wir Lieferkettenprobleme in ganz Europa, in der Welt und in Amerika. Wir sehen immer noch einen riesigen, riesigen Zulauf zum E-Commerce und Wachstum in diesem Bereich. Wir haben IndyBest, eine Art Website für Einkaufsbewertungen. Wir benennen sie in Independent Best um. Wir investieren in…

Adam: Ist das eine separate Website?

Christian: Es ist eine Verbindung. Es ist verbunden – die Seite heißt IndyBest. Es wird jetzt in Independent Best umbenannt. Es wird ein spezifischer Bewertungsbereich sein, aber wir werden ihn auch durchgehend verlinken, weil wir glauben, dass er einfach einen wirklich guten Markenwert bietet.

Wenn du beispielsweise Außenwerbung nimmst …Ich mache mich immer über Außenwerbung lustig. Es ist irgendwie gemein, aber versuche einmal, mir den Return on Investment von Außenwerbung zu zeigen. Wie machst du das? Du sagst, tausend Autos fuhren vorbei, und fünf Prozent von ihnen haben vielleicht auf die Anzeige geschaut.

Und wenn du das weißt, was hat dir das gebracht? Im Gegensatz dazu, wenn du eine Dienstleistung anbietest, bei der du den Leuten zeigen kannst was passiert. Tatsächliche haben wir diese Klicks ausgelöst, die zu diesen Verkäufen geführt haben. Das ist ziemlich direkt.

Und wie du sagst, die Leser:innen wollen zu einem Unternehmen mit echter Themen-Reichweite gehen, das großes, großes Vertrauen genießt. Und das können diese Publisher leisten. Der Independent kann das. Es ist die vertrauenswürdigste Nachrichtenmarke da draußen, ehrlich. Wir übertreffen alle anderen in Bezug auf Vertrauen. Wenn wir dir also eine wirklich unabhängige, unvoreingenommene Meinung geben können, gute Recherchen darüber, was du kaufen sollst, dann wirst du am Ende eine gute Pfanne bekommen. Und das ist wahrscheinlich, worum es bei dieser Entscheidung für dich geht. Es ist eine gute Sache. Es ist großartig für Nachrichtenverlage.

Adam: Also ich liebe es. Ich bin davon überzeugt. Ich hatte, wie du weißt, ein Analystengespräch. Jetzt da wir eine Aktiengesellschaft sind. Und ich sagte, weißt du, ich glaube, das Open Web wird wie ein riesiger Einkaufswagen sein. Wir wissen, das wir Amazon zu all diese großartigen Verlagen bringen, und die Verbraucher:innen werden die Gelegenheit wirklich zu schätzen wissen, in Erwägung ziehen, Dinge auf Empfehlung eines Verlags zu kaufen. So macht man das am besten oder man gibt ihnen zumindest die Möglichkeit dazu. Und dann stellte mir eine der Analystinnen eine Frage, die ich dir jetzt stellen werde.

Christian: Okay.

Adam: Sie fragte mich, im Geiste des Qualitätsjournalismus, was sind die Herausforderungen für einen Autorität im Nachrichtenbereich, wenn es darum geht, über Produkte zu schreiben, die so weit von dem entfernt sind, worüber der Verlag früher geschrieben hat? Also, was sind die Herausforderungen, denen sie sich gegenübersehen? Und wenn sie zuhört, kannst du ihr die Antwort geben.

Christian: Nun, es gibt ein paar Herausforderungen. Die eine ist zu wissen, worüber man schreiben soll. Also, zu wissen, was dein Publikum interessiert. Das bringt uns zurück zum letzten Thema, denn Taboola Newsroom kann dir auch sagen, nicht nur neue Themen, sondern auch, ob die Leute sich für Uhren oder Smartphones oder, du weißt schon, für Flughäfen oder was auch immer interessieren.

Aber das andere ist die Entdeckung. Ein großer Teil davon basiert auf SEO. Wenn also jemand mit einer Websuche beginnt und fragt, welche Pfannen sind die besten zu kaufen? Dann gibt es eine klare Kaufabsicht. Aber für Leute, die bereits auf deiner Website sind und sich dort umsehen, ist es etwas schwieriger, dieses Wissen zu erlangen. An diesem Punkt braucht man also die Nutzerdaten. Du brauchst diese Daten von registrierten Erstnutzenden. Denn wenn ich ein wenig über dich erfahre, können wir dir Dinge anbieten, ohne dass du dich belästigt fühlst, nach dem Muster, hier ist ein Angebot, hier ist ein Angebot. Das wäre eine Art von Spam, um dir Produkte zum Kauf anzubieten. Wir können genau den Punkt treffen, an dem du wirklich an etwas interessiert bist.

Nun, ich denke tatsächlich, einige der Walled Gardens haben Vorteile, in gewisser Weise, im Vergleich zu einzelnen Verlagen. Aber wenn du das mit dem Taboola-Netzwerk kombinierst, kannst du das ganze noch maximieren. Dann erhält man eine Fülle von Daten für das Open Web, was eine wirklich spannende Möglichkeit ist.

Eines der Dinge, die du bei dieser Datenmenge benötigst, ist Skalierung. Du musst mehrere Datenquellen haben, und hier kann Taboola ins Spiel kommen, weil ihr genau das für das Open Web bietet. Ihr verfügt über diese Datenskala über mehrere Seiten hinweg. Es ist also ein sehr einzigartiges Angebot. Deshalb müssen wir diese Registrierungen ermitteln, um First-Party-Daten zu haben.

Der Vorteil, den Verlage meiner Meinung nach gegenüber Geschäften und traditionellen Läden haben, ist folgender: Ich habe mich mit einem Vermarkter unterhalten, der Werbung für eine Modemarke verkauft. Ich werde jetzt nicht sagen, welche Modemarke. Er sagte, dass die Modemarke wirklich nicht viele First-Party-Daten hat, weil sie eine wirklich, wirklich berühmte globale Marke ist. Jeder, der sich dieses Interview anhört, kennt die Marke. Aber sie wurde immer über andere Geschäfte verkauft, also hat der Hersteller keine wirkliche Beziehung zu seinen Kund:innen. Es war nicht nötig. Aber jetzt, in der E-Commerce-Welt, ist das ein Problem. Ein wirklich großes Problem.

Nun, für ein Unternehmen wie den Independent können wir wirklich ein sehr abgerundetes Profil für die Leser:innen kreieren, wenn wir wissen, was du auf unserer Seite liest. Ich weiß vielleicht, dass du unseren Autoteil liest. Oder vielleicht magst du die Sektion über Cocktailbars und schaust dir ein paar Rezensionen an und ähnliches an. Aber wir können viele verschiedene Datenpunkte aufgreifen, weil wir über so viele Dinge schreiben: von Elternschaft (vielen Dank) bis hin zu Reisen, oder was auch immer es sein mag. Wir können also tatsächlich ein wirklich abgerundetes Profil dank dieser Benutzerdaten erstellen. Ich denke, das kombiniert mit dem Vertrauen in die Reichweite ist der eigentliche Vorteil, das ist eine echte Chance im E-Commerce.

Adam: Also noch einmal, ihr verwendet Daten, um die Kluft zu überwinden und zu wissen, wo ihr anfangen sollt, so dass ihr nicht ein Jahr damit verschwendet, Dinge zu verwalten, um dann herauszufinden, dass es nicht das ist, was ihr dachtet.

Christian: Ja, genau. Denn die Gelegenheit ist jetzt. Es liegt wirklich an uns. Es ging einfach so schnell im letzten Jahr. Stimmt’s?

Adam: Ich glaube fest daran.

Christian: Wir können uns nicht irren.

Adam: Ich denke übrigens, und würde sagen, dass ein Drittel unserer Einnahmen und ungefähr ein Drittel eurer Einnahmen in vier Jahren wahrscheinlich vom E-Commerce kommen wird, von Verbraucher:innen, die Entscheidungen treffen, Dinge zu kaufen, Dinge auf deiner Website zu buchen. Und das ist eine große Sache im Vergleich zu heute. Ich denke, für die überwiegende Mehrheit der Verlage macht E-Commerce etwas 10 % des Umsatzes aus. Und ich denke, es wird in Zukunft ein Drittel sein, möglicherweise sogar mehr, weil wir uns verändert haben. Wir werden beispielsweise nicht mehr gleich zum Arzt gehen, wenn uns etwas wehtut.

Es ist erstaunlich, wenn ich mir vorstelle, dass ich früher zwei Wochen warten musste, um einen Arzttermin zu erhalten, während ich jetzt auf einen Knopf klicken und in einer Minute mit jemandem sprechen kann. Wenn ich an Online-Bildung, lokales Shopping, Lebensmitteleinkauf und all diese Dienstleistungen denke, die jetzt als selbstverständlich angesehen werden, ist es für mich erstaunlich, dass ich die Dinge vor anderthalb Jahren anders gemacht habe. Und jetzt bedeutet das, dass ich mehr kaufe, mehr probiere, mehr mache, und es gibt keinen besseren Weg, als damit über Verlage in Berührung zu kommen.

Wir nähern uns dem Ende dieses tollen Interviews und werden hoffentlich später weitere Zusammenkünfte haben, aber ich möchte dir jetzt erst einmal danken. Ich möchte dir dafür danken, dass du damals meine Einladung auf einen Drink angenommen hast.

Christian: Danke dir. Ich glaube, du hast damals die Rechnung für diese Getränke übernommen. Also danke auch für die Getränke.

Adam: Es hat sich ausgezahlt, weil ich mir so eine Partnerschaft und Freundschaft verdient habe, und wie du bereits erwähnt hast, am Ende des Tages machen Menschen Geschäfte mit Menschen. Wir sprechen zwar viel über Daten und Technologie und Wachstum und Pandemien und Veränderungen, aber was die wichtigste Gemeinsamkeit bei all dem sind einfach Kultur und Menschen und Freundschaften.

Christian: Hundertprozentig.

Adam: Und das vermisse ich am meisten in der physischen Welt. Wir sind jetzt hier in meinem Büro, und es ist so schön, die Leute draußen herumlaufen zu sehen. Also, ich hoffe wir haben in Zukunft wieder mehr davon, aber ich bin mir nicht sicher, wie das aussehen wird. Aber zum Schluss, möchte ich dich fragen, wie du an die Zukunft denkst, ob du an die Zukunft des Independent denkst, die Zukunft der Verlage, vielleicht hast du ja Ratschläge für uns als Taboola oder für Unternehmen wie Taboola. Was geht dir durch den Sinn?

Christian: Nun, ich denke, du solltest definitiv an deinem Marktforschungsteam festhalten, denn die E-Commerce-Zahlen, über die du gesprochen hast, sind mir sehr vertraut. Ich werde unserem Vorstand in ein paar Wochen einen Plan für ein 10-faches Umsatzwachstum über einen Zeitraum von drei Jahren vorlegen. Und das sind also im Grunde die Zahlen, über die du gerade gesprochen hast.

Der andere Sprung, den wir beim Independent machen, ist Independent TV. Ich erinnere mich, dass du mir erzählt hast, dass dir die Idee zu Taboola aus einem frustrierten Moment heraus gekommen ist, als du im Haus deiner Mutter ferngesehen hast und du nichts Interessantes finden konntest. Und du hast diese eine tolle Sache gesagt; Warum sitze ich hier rum und versuche, Inhalte zu finden. Warum können nicht die Inhalte mich finden? Und das ist die ganze Idee von Discovery.

Wir sehen den Independent als Marke mit einer Zukunft als Sender. Wir glauben zu 100 %, dass wir visuelle Geschichten erzählen können. Wir können Dokumentarfilme machen. Wir könnten Lifestyle-Sachen machen. Wir haben außergewöhnliche Ergebnisse erzielt. Wir haben unsere Videoeinnahmen in nur 12 Monaten, seitdem wir dieses Projekt ins Rollen gebracht haben, Jahr für Jahr um 125 % gesteigert. Also investieren wir wirklich, wirklich viel in TV. Und ich sehe uns auf OTT, und ich möchte Taboola dabei haben, weil es darum geht, herauszufinden, was die Leute sehen wollen. Das ist ein großes Ding für uns.

Ja, und ich denke, dass es noch ein weiter Weg ist, Nachrichten auf Homepages und Oberflächen noch besser zu präsentieren. Wir führen gerade ein Projekt mit euch durch. Ich habe es hundert Homepages genannt, weil Taboola bereits auf unseren Artikelseiten zu finden war, richtig? Aber nicht auf unserer Startseite, und ihr seid nicht auf unseren Rubrikenseiten gewesen. Und ich fragte mich, sollten wir euch dort haben? Wie würde das aussehen? Und so hat uns euer Team in London geholfen, das zu gestalten und umzusetzen. Warte, nein, das liegt bei eurem Team in Tel Aviv, die haben das gemacht.

Und, wir haben über einen Zeitraum von etwa sechs bis neun Monaten viel mit eurem Team zusammengearbeitet, und es läuft immer noch. Ein großer Teil unserer US-, UK- und Asien-Homepages werden derzeit von Taboola-KI-Algorithmen betrieben, die Dinge für die einzelnen Verbraucher:innen empfehlen. Es funktioniert wirklich, wirklich gut. Die Klickrate ist wirklich, wirklich positiv, aber wir möchten die Messlatte höher legen. Es geht nicht nur um eine Art maschinelles Lernen, um Dinge zu finden, die die Leser:innen wirklich interessieren. Wir können das Ganze in einem größeren Maßstab anwenden, als wir es auf menschlicher Ebene könnten. Wir haben uns also überlegt, was wäre eine Größenordnung, die ein einzelner Mensch nicht schaffen könnte? Also sagten wir, hundert Homepages. Also die Homepage, die Sportseite, die Politikseite, und lass es die Seiten sein, die sich eine bestimmte Sportmannschaft zum Thema haben.

Können Taboola und der Independent auch für diese Themen, diese echten Nischenthemen, eine Lösung finden?

Weil wie du weißt, das große, große Webpublikum ist einfach aus vielen kleinen Web-Leserschaften aufgebaut, die an bestimmten Dingen interessiert sind. Aber das, woran du interessiert bist, ist wahrscheinlich nicht dasselbe, woran die anderen Leser:innen vom Independent interessiert sind. Du bist du und sie sind sie, und jeder ist ein bisschen anders. Wie können wir dem am besten begegnen? Mit dem Ziel von 100 Homepages sind wir jetzt, glaube ich, im zweistelligen Bereich. Also es ist noch ein langer Weg, aber es ist ein wirklich erfreulicher Weg für mich.

Adam: Das ist ein großartiger Moment für uns, das Interview zu beenden. Einhundert Seiten und vernetztes TV, um Verbraucher:innen dabei zu helfen, Dinge zu entdecken, die sie vielleicht mögen, von denen sie aber nie wussten, dass sie existieren. Lass uns jetzt mit einem Kaffee anstoßen und hoffentlich mit …

Christian: Martinis später.

Adam: Danke, dass du dabei bist.

Christian: Danke.

HAFTUNGSAUSSCHLUSS – ZUKUNFTSGERICHTETE AUSSAGEN
IN DIESER MITTEILUNG KANN TABOOLA (DAS „UNTERNEHMEN“) BESTIMMTE AUSSAGEN TÄTIGEN, DIE KEINE HISTORISCHEN FAKTEN SIND UND SICH AUF ANALYSEN ODER ANDERE INFORMATIONEN BEZIEHEN, DIE AUF PROGNOSEN ODER ZUKÜNFTIGEN ERGEBNISSEN BASIEREN. BEISPIELE FÜR SOLCHE ZUKUNFTSGERICHTETEN AUSSAGEN SIND UNTER ANDEREM AUSSAGEN ÜBER ZUKUNFTSAUSSICHTEN, PRODUKTENTWICKLUNG UND GESCHÄFTSSTRATEGIEN. WÖRTER WIE „ERWARTEN“, „SCHÄTZEN“, „ENTWERFEN“, „BUDGETIEREN“, „PROGNOSTIZIEREN“, „VORHERSEHEN“, „BEABSICHTIGEN“, „PLANEN“, „KÖNNEN“, „WERDEN“, „KÖNNTEN“, „SOLLTEN“, „GLAUBEN“, „VORHERSAGEN“, „POTENZIELL“, „FORTSETZEN“ UND ÄHNLICHE AUSDRÜCKE SOLLEN SOLCHE ZUKUNFTSGERICHTETEN AUSSAGEN KENNZEICHNEN. SIE SIND JEDOCH NICHT DAS EINZIGE MITTEL ZUR KENNZEICHNUNG SOLCHER AUSSAGEN. ZUKUNFTSGERICHTETE AUSSAGEN SIND NATURGEMÄSS MIT ALLGEMEINEN UND SPEZIFISCHEN RISIKEN UND UNGEWISSHEITEN BEHAFTET, UND ES BESTEHT DAS RISIKO, DASS DIE VORHERSAGEN, PROGNOSEN, PROJEKTIONEN UND SONSTIGEN ZUKUNFTSGERICHTETEN AUSSAGEN NICHT EINTRETEN. DIE LESENDEN SOLLTEN SICH DARÜBER IM KLAREN SEIN, DASS EINE REIHE VON FAKTOREN DAZU FÜHREN KÖNNEN, DASS DIE TATSÄCHLICHEN ERGEBNISSE ERHEBLICH VON DEN PLÄNEN, ZIELEN, ERWARTUNGEN, SCHÄTZUNGEN UND ABSICHTEN ABWEICHEN, DIE IN SOLCHEN ZUKUNFTSGERICHTETEN AUSSAGEN ZUM AUSDRUCK GEBRACHT WERDEN, EINSCHLIESSLICH DER RISIKEN, DIE UNTER „RISIKOFAKTOREN“ IN UNSERER REGISTRIERUNGSERKLÄRUNG AUF DEN FORMBLÄTTERN F-1 UND F-4 UND UNSEREN ANDEREN BEI DER SEC EINGEREICHTEN UNTERLAGEN AUFGEFÜHRT SIND. DAS UNTERNEHMEN WARNT DIE LESENDEN DAVOR, SICH IN UNANGEMESSENER WEISE AUF ZUKUNFTSGERICHTETE AUSSAGEN ZU VERLASSEN, DA DIESE NUR ZUM ZEITPUNKT IHRER ABGABE GÜLTIGKEIT HABEN/SICH NUR AUF DAS DATUM BEZIEHEN, AN DEM SIE GETÄTIGT WURDEN. DAS UNTERNEHMEN ÜBERNIMMT ODER AKZEPTIERT KEINE VERPFLICHTUNG ODER ZUSAGE, AKTUALISIERUNGEN ODER KORREKTUREN VON ZUKUNFTSGERICHTETEN AUSSAGEN ZU VERÖFFENTLICHEN, UM GEÄNDERTEN ERWARTUNGEN ODER GEÄNDERTEN EREIGNISSEN, BEDINGUNGEN ODER UMSTÄNDEN, AUF DENEN DIESE AUSSAGEN BERUHEN, RECHNUNG ZU TRAGEN.
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