Die Zeiten ändern sich, und das Ökosystem der Werbung wird aufgerüttelt. Marken, die sich bei der Attribution auf Drittanbieter-Cookies und Apples IDFA verlassen haben, müssen ihre Ansätze jetzt neu überdenken. Die schwierige Wirtschaftslage zwingt Werbetreibende dazu, mit kleineren Budgets die gleichen Ergebnisse zu erzielen, während Publisher darum kämpfen, sich angesichts des zunehmenden Wettbewerbs zu differenzieren.

Wenn du das Gefühl hast, die Zukunft sieht düster aus, oder du bist dir unsicher, welcher Weg der richtige ist, dann hab keine Bange, denn diese Folge von Behind Media Minds zeigt einige spannende Entwicklungen und viele Chancen auf!

Unser CEO und Gründer, Adam Singolda, traf sich mit dem Serienunternehmer, Gründer und CEO von Zeta Global, David Steinberg, um seine Sicht auf die Zukunft der Branche zu erfahren. Während ihres Gesprächs sprechen die beiden über die Entwicklung von Zeta, die Erfüllung von Bedürfnisse einer anspruchsvollen Käuferschaft, das wachsende Interesse an CTV und wie wichtig es ist, Vermarkter:innen dabei zu helfen, Attributionsmodelle zu erstellen, die zu ihren Ziele passen.

Sie sprechen darüber, wie sich der E-Commerce entwickelt hat und wohin die Reise geht, warum Personalisierung nicht mehr wegzudenken ist und natürlich über TikTok. David teilt seine Meinung zum Web 3.0 und warum er glaubt, dass seine Version, Web 2.5, ein besserer Kompromiss ist.

Es gibt viele spannende Einblicke in diesem Video. Schnapp dir einen Kaffee und einen Stift, um direkt ein paar gute Ideen zu verinnerlichen!

Adam: David, es freut mich! Selten im Leben hat man das Vergnügen mit Freunden zusammenarbeiten und Tolles zu leisten, und wir sind so gute Freunde. Bevor ich dich vorstelle, möchte ich eine persönliche Geschichte erzählen, wenn ich darf.

Ich zog vor 13 Jahren nach Amerika. In vielerlei Hinsicht ist dies meine Bar Mizwa, denn ich bin seit 13 Jahren in diesem Land. Aber gleich bei meiner Ankunft wurden wir einander von einem gemeinsamen Freund vorgestellt.

David: Ja.

Adam: Du warst sehr freundlich und nachdem wir etwas Zeit miteinander verbracht hatten, hast du mir spät in der Nacht eine E-Mail geschickt und mich gefragt, ob ich dich zu den Masters begleiten möchte. Ich bin in Israel aufgewachsen. Ich wussten nicht was die Masters sind, also habe ich es gegoogelt und sah, dass es sich um Golf handelt. Ich dachte, du wolltest mich zum Golf spielen einladen und antwortete: „Tut mir leid, ich spiele kein Golf.“

David: Ich sagte: „Ich glaube nicht, dass Tiger diese Woche einen Spielpartner braucht.“

Adam: Richtig.

David: Dann sagte ich, „Wir sind eine großartige Gruppe, werden gut essen und etwas Golf schauen“.

Adam: So lernten wir uns also kennen. Aber bevor wir richtig starten, erstmal danke, dass du dabei bist. Willst du uns erst einmal Zeta vorstellen?

David: Also, ich bin David Steinberg. Ich bin ein Serienunternehmer. Ich bin aus dem gleichen Grund Serienunternehmer wie viele andere. Ich habe nach dem Schulabschluss keinen Job bekommen. Also gründete ich eine Firma, und ungefähr sieben Firmen später bin ich nun hier.

Zeta ist eine Daten- und Analyseplattform, die Großunternehmen dabei hilft, Kund:innen zu wesentlich geringeren Kosten zu erreichen, zu pflegen und zu monetarisieren als wenn sie unsere Software und Daten nicht nutzen würden.

Adam: Zeta Live – ich kann kaum glauben, dass du diese erstaunlichen Leute an Land gezogen hast. Dreitausend Menschen waren dabei.

David: Fünftausend.

Adam: Fünftausend.

David: Fünftausend. Lass uns nicht die zusätzlichen zweitausend Menschen unterschlagen.

Adam: Also, ich weiß nicht, wie du das machst, während du auch noch all die anderen Dinge machst. Willst du uns von dem Event erzählen? Was ist passiert? Wie ist es entstanden?

David: Nun, wir haben Zeta Live ursprünglich vor ein paar Jahren gegründet, in der Hoffnung, unsere Marke als Organisation aufzubauen und Vordenker:innen mit der Marketingbranche zusammenzubringen. Das erste Jahr lief gut. Dieses Jahr war unglaublich! Wir hatten einen tolle Gruppe. Es war fantastisch.

Adam: Weißt du, ich denke, heutzutage wird viel über E-Commerce gesprochen. Wir haben von zu Hause aus gearbeitet. Wir kaufen nun viel mehr online ein, auch Dinge für die wir früher einfach ins Geschäft gegangen sind. Du hast bereits in den 90er Jahren E-Commerce betrieben. Ich bin neugierig, was aus deiner Sicht die größten Veränderungen im E-Commerce in den letzten 20 bis 30 Jahren waren?

David: Nun, als wir mein letztes Unternehmen gründeten, das sich auf den E-Commerce-Vertrieb von Mobiltelefonen konzentrierte, bestand die größte Hürde darin, die Leute davon zu überzeugen, dass es sicher ist, etwas online zu kaufen. Die Menschen hatten eine massive Angst davor, eine Kreditkarte im Internet zu verwenden. Heute ist das allgegenwärtig, oder? Es ist fast lächerlich, weil wir alle wissen, dass du (als Shop) für 99,9 % der Probleme verantwortlich wärst, wenn tatsächlich was passieren würde.

Aber die andere Sache, die sich wirklich dramatisch verändert hat, ist die Geschwindigkeit, oder? Man hat sozusagen das Moore’sche Gesetz im E-Commerce auf ein unglaubliches Niveau gehoben. Die Seitenladezeit war z.B. etwas, worüber wir uns 1997 Sorgen machten, als wir unser Unternehmen gründeten. Wir haben versucht, eine Seitenladezeit von unter 30 Sekunden zu erreichen.

Ich weiß, das ist heute lächerlich. Jetzt ist es eine Hundertstel Millisekunde, oder was auch immer es ist. Die Geschwindigkeit, mit der du arbeiten kannst, das Vertrauen, das in E-Commerce-Transaktionen gesteckt wird, hat die Branche dramatisch verändert – im Vergleich zu meinen Anfängen.

Adam: Vertrauen ist ein großes Wort, ein wichtiges, besonders für Verbraucher:innen und jüngere Zielgruppen. Ich denke, dass einer der größten Vorteile des E-Commerce heutzutage darin besteht, Vergleiche zu machen. Wenn du dich entscheidest, etwas zu kaufen, bist du gut beraten, auf eine Bewertungsseite zu gehen.

Wenn du an den Wire Cutter der New York Times denkst, oder Review.com von USA Today und dein Unternehmen, Zeta. Alle diese Websites investieren so viel in die Bewertung von Produkten und bieten den Verbraucher:innen einen unvoreingenommenen Wert, der ihnen hilft, Entscheidungen zu treffen. Vertrauen ist heutzutage ein Kernstück des Verhaltens von Käuferschaften.

David: Ja, Consumer Discovery ist eine unternehmenskritische Komponente des Internets. Das ist der Grund, warum dieses kleine Unternehmen namens Google funktioniert, richtig? Aber ganz ehrlich, es gibt seit langem Möglichkeiten, im Internet Dinge zu entdecken und zu recherchieren. Und die User machen das seit den späten 90ern.

Zu deinem Punkt bezüglich des Sprungs von der Recherche im Internet und dem folgenden Offline-Einkauf hin zur Internet-Recherche und dem direkten Online-Einkauf – das war eine große Sache. Und ob wir es 2000, 2005, 2010, 2020 geschafft haben – ich weiß es nicht, aber wir haben es auf jeden Fall geschafft. Und das ist die Hauptsache.

Adam: Lass uns zurückdenken, anderthalb Jahre, zwei Jahre. Die letzten zwei Jahre waren für alle, für dich, für mich und für die Branche nicht einfach, von der Pandemie über die Rezession, Inflation und Lieferkettenprobleme, ein Krieg in Europa, es ist so viel passiert. Während dieser Zeit hast du Zeta an die Börse gebracht.

David: Ja.

Adam: Du hast tolle Arbeit geleistet. Was ist dein Erfolgsgeheimnis? Worauf konzentrierst du dich? Was hast du in den letzten zwei Jahren konkret gelernt?

David: Nun, das ist eine sehr gute Frage. Zunächst einmal war der Börsengang etwas, was die meisten Unternehmen, die durch Private Equity unterstützt werden, irgendwann ernsthaft in Betracht ziehen müssen, weil sie ihre Kapitalstruktur so eingerichtet haben. Wir alle haben ein unterschiedliches Timing. Es ist eine sehr bequeme Möglichkeit, die Kapitalstruktur in eine viel einfachere Struktur umzuwandeln.

Also, wir haben, ähnlich wie du, im Laufe der Jahre mehrere Angebote zum Unternehmensverkauf abgelehnt. Wir hatten die einzigartige Vision, wirklich alles anzubieten, was Vermarkter:innen brauchen. Das hat uns geholfen, auf dem Markt wirklich erfolgreich zu sein, denn wir sehen, was Chief Marketing Officers wirklich brauchen.

Sie wollen nicht, dass ihnen 17 verschiedene Anbieter Daten, Analysen, Aktivierung und CRMs bereitstellen. Wir machen das alles auf einer Plattform – der Zeta-Marketingplattform. Das hat allerdings auch zu etwas Verwirrung geführt, weil man nicht sagen kann: „Oh, ihr macht das..“ oder „Oh, euer Spezialgebiet ist..“.

Also war es interessant, das Unternehmen an die Börse zu bringen. Als Aktiengesellschaft sind wir in den letzten fünf Quartalen gewachsen. Wir haben unser zweites Quartal in diesem Jahr deutlich übertroffen. Dann haben wir das dritte Quartal gesteigert und somit das gesamte Jahr.

Das wirklich Interessante an der Zeta-Marketingplattform ist, dass sie sich so unglaublich auf die Effizienz und Wirksamkeit des Marketings konzentriert, dass wir in einem Abschwung gesehen haben, dass Marketingspezialist:innen versuchen, weniger Geld auszugeben und dennoch die gleiche Anzahl von Kund:innen zu generieren. Denn unser gesamter Pitch ist seit Jahren, wenn man alles zusammen macht, nutzt man die Datencloud plus die Marketingcloud. Wir können eine vollständige Attributions-Modellierung durchführen.

Adam: Richtig.

David: Wir sind also in der Lage, die durchschnittlichen Kosten der Vermarkter:innen um fast 50 Prozent pro Kund:innengewinnung oder -bindung zu senken. Und in einem Abschwung haben wir gesehen, wie unsere Kund:innen mit uns gewachsen sind. Wir sind im zweiten Quartal dieses Jahres schneller gewachsen als in allen Quartalen davor.

Adam: Klasse.

David: Also, nicht vor 10 Jahren, aber in den letzten vier oder fünf Quartalen – es war wirklich interessant, das zu sehen.

Adam: Übrigens ist es bemerkenswert, die Performance aus dem letzten Jahr zu sehen, seit eurem Börsengang. Und ich höre von so vielen Vermarkter:innen, Agenturen und Verlagen, dass die Leute gerade jetzt mit weniger Partner:innen zusammenarbeiten und sich intensiver mit ihnen beschäftigen wollen, und genau das könnt ihr ihnen bieten.

Ich möchte über einen weiteren interessanten Trend und die Veränderung mit TikTok in den letzten zwei Jahren sprechen. Es ist erstaunlich, dass TikTok Facebook mittlerweile überbietet. Weißt du, Facebook ist ein Phänomen für sich, und jetzt sehen wir dieses Ding, das noch größer wird und mehr Zeit in unserem Leben einnimmt.

Weißt du, es ist für mich fast erstaunlich, zu sehen, was da passiert und was wir daraus lernen können, aber ich bin auf deine Perspektive neugierig, weil du eine Art 360-Grad-Ansicht des Verhaltens von Verbraucher:innen bieten möchtest.

Wie berücksichtigt ihr all diese Änderungen, wenn ihr mit Werbetreibenden zusammenarbeitet? Die sozialen Netzwerke, das Open Web, das veränderte Nutzer:innenverhalten. Wie integriert ihr das alles, um eure Plattform für Marketers noch wertvoller zu machen?

David: Ich erinnere mich, als AOL, Yahoo und MSN die Welt beherrschen wollten. Für immer. Und davor war es MCI, oder? Ich meine, es gab etablierte Unternehmen, die den Test der Zeit nicht bestanden haben. Ich würde sagen, das Einzige, was an der Technologie beständig ist, ist die Unbeständigkeit, die Veränderung. Und heute sehen wir eine große Veränderung.

Vieles davon kam von Apples Schritt, die IDFA zu eliminieren, was die Wirksamkeit von Plattformen, die auf Mobilgeräte ausgerichtet sind, wirklich beeinträchtigte. TikTok hat sich davon abgehoben, weil TikTok sich auf Gen Z und Gen Alpha konzentriert, auf Branding und nicht wirklich auf den Return-On-Investment.

Sie sind also wirklich ein bisschen zu einem Moloch geworden, in der Art und Weise, in der sie skalieren. Ich mache das jetzt seit 30 Jahren und habe ich bei der Gründung von Zeta die Entscheidung getroffen, niemals vollständig von einer einzigen Aktivierungsmethode abhängig zu sein. Die Zeta-Marketingplattform ist also aktivierungsunabhängig. Aus heutiger Sicht ist unser am schnellsten wachsender Bereich CTV und Over-the-top-TV. Im letzten Quartal ist das Geschäft im Jahresvergleich um über 300 Prozent gewachsen.

Adam: Wow.

David: Und der Schlüssel zu unserer Plattform ist die Zeta-ID – die Fähigkeit, die Verbraucher:innen überall mithilfe der Zeta-ID zu identifizieren. Und wie du weisst, haben wir noch nie Cookies von Drittanbietern verwendet, um Einzelpersonen zu identifizieren oder Attributionsmodelle zu erstellen, und wir haben die IDFA von Apple nie verwendet. Die Zweckmässigkeit dieser ist für einige Organisationen problematisch geworden, andere profitieren davon. Ich denke, TikTok ist einer der Nutznießer.

Wenn wir uns die Landschaft ansehen, kann ich dir mit 100-prozentiger Sicherheit sagen, dass alles, was wir heute für ein Moloch halten, in 10 Jahren keins mehr sein wird. Es wird ein neues Produkt auf den Markt kommen, das cooler sein wird. Ich weiß nicht, wie gut es sein wird, ob es das nächste TikTok ist oder ob es die nächste große Plattform sein wird, ob es Netflix ist, das ein werbefinanziertes Modell hinzufügt, oder Disney.

Adam: Richtig.

David: Es wird sich einfach weiter ändern.

Adam: Veränderungen kommen. Ich möchte weiter über das Nutzungsverhalten sprechen, weil ihr da so viel seht. Was wir sehen ist, was die Leute lesen, ihre Neugier.

David: Ich denke, das ist ein sehr guter Indikator.

Adam: Interessanterweise lesen die Leute weniger über Luxusprodukte. Besonders nach der Crypto-Generation der letzten drei Jahre geben die Leute weniger für knappe Produkte verschiedener Art aus, aber sie lesen und geben mehr für Dinge aus, die sie glücklich machen.

David: Ja.

Adam: Reisen, etwas erleben.

David: Erfahrungen.

Adam: Erfahrungen, genau.

David: Also, wo wir weiterhin ein massives Wachstum bei der Generation Z sehen, ist im Bereich Erlebnisse vs. Gebrauchsgegenstände. Wir sehen, dass dies das Verbraucher:innenverhalten wirklich beeinflusst.

Adam: Ein weiteres Lieblingsthema für uns beide ist das Open Web und die Zusammenarbeit mit Publishern, was sind einige der Trends, die du da siehst? Was sollten Verlage deiner Meinung nach tun? Welchen Standpunkt hast du zu Open Web und Publishern?

David: Nun, das Open Web ist langfristig für die Gesundheit des Internets von entscheidender Bedeutung. Es wird weiterhin durch die Walled Gardens eingeschränkt, diese heben sich weiterhin gewissermaßen vom Open Web ab. Das Gute an der Zeta-Marketingplattform und Taboola ist die Fähigkeit, Vermarkter:innen dabei zu helfen, im Open Web mitzuspielen, und, ganz offen gesagt, zu günstigeren Kosten bei gleicher Absicht.

Aber wir glauben, dass du mehr Spaltung sehen wirst. Das Drittanbieter-Cookie verschwindet langsam, wird sich allerdings nicht komplett auflösen. Aber da verschiedene Browser es den Leuten immer einfacher machen, zu sagen: „Ich möchte nicht getrackt werden.“, denke ich, dass es für Kleinverlage immer schwieriger werden wird, sich über Wasser zu halten.

Ich höre die Leute immer sagen: „Die tracken mich, das ist schrecklich.“. Ich verstehe das, aber würdest du lieber eine Anzeige sehen, die für dich relevant ist, oder eine Anzeige, die für dich völlig irrelevant ist? Das Internet würde verschwinden, wenn alle Online-Werbebudgets gekappt werden.

Wenn es im regulären Fernsehen keine Werbung geben würde, könnten keine Inhalte erstellt werden. Es gäbe also keine Shows. Ich denke, dass gezielte Werbung für Verbraucher:innen positiv ist, vorausgesetzt, man macht es so wie wir, das heißt, Anzeigen anpassen. Wir nutzen dieses Tool nicht für Unangemessenes.

Die größeren Verlage konsolidieren. Sie werden zu „Gardens“ (wir nennen das „Gärten“) und diese Gärten sind heute vielleicht noch offen im Internet, aber sie werden anfangen, sich zu segmentieren.

Es wird also Long Tail Marketing geben, der entweder nativ ausgespielt wir (was großartig für dich ist), oder, Pay-per-Klick, wie einige der Google-Produkte. Ich denke, du wirst in den kommenden Jahren eine größere Spaltung zwischen haben und nicht-haben im Verlagsökosystem sehen.

Adam: Wir haben gerade über Privatsphäre gesprochen. Ein weiteres verwandtes Thema ist die Markensicherheit. Wir sehen, dass viele Vermarkter:innen manchmal ihr Inventar einschränken, um mehr Sicherheit zu erhalten, und manchmal sind sie bereit, zu exponieren und eine breitere Sichtweise einzunehmen, mehr an Größe zu gewinnen. Wie denkst du über Markensicherheit im Vergleich zu Größe und wie könnt ihr das aus Zetas Sicht steuern?

David: Da wir entschlossene Personen identifiziert haben und das immer mit dem vergleichen, was sie lesen, ist es irgendwie sehr, sehr natürlich in unsere Plattform eingebaut. Abgesehen davon, wenn du dir das Internet anschaust, gibt es immer das Thema Skalierung versus Sicherheit, und es ist eine unternehmenskritische Funktion. Verschiedene Marken sehen das sehr, sehr unterschiedlich.

Weißt du, du kannst eine globale Erfrischungsgetränkemarke haben, die sich sehr auf Skalierung konzentriert, und im Gegensatz dazu kannst du eine Modemarke finden, die sich nicht darum kümmert, oder?

Adam: Richtig.

David: Also, weisst du, du musst die Vermarkter:innen verstehen. Du musst verstehen, was die Marke braucht, und ehrlich gesagt, ich denke, dass wir noch viele, viele Jahre darüber sprechen werden.

Adam: Ich denke auch, besonders wenn mehr Unternehmen wie Zeta und Taboola und andere, Vermarkter:innen dabei helfen, den Wert der Erstellung von Attributionsmodellen zu erkennen, die sie mit ihren Zielen verknüpfen. Das hilft ihnen, experimenteller zu sein und neue Dinge auszuprobieren.

David: Wir glauben, du verpasst was, wenn du dein Marketing nicht misst. Das glauben wir wirklich. Werbung lief neben den Inhalten, die die Leute konsumierten. So fing das Fernsehen an. So fingen Zeitungen an. So begann das Internet.

Letztendlich glaube ich, dass die Inhalte, die Verbraucher:innen in diesem Moment konsumiert, oft weniger relevant für ihre tatsächliche Absicht sind als das, was unsere Plattform bieten kann, indem sie alle ihre Verhaltensweisen online und offline, Transaktionen usw. analysiert.

Und ich glaube, dass Plattformen wie Taboola und Zeta bei diesem Wandel führend sein werden. Und wenn du dir unser heutiges Wachstum bei CTV anschaust, besteht die überwiegende Mehrheit dessen, was wir bei CTV tun, darin, deterministische Videoanzeigen für denjenigen zu schalten, der sich eine Fernsehsendung ansieht.

Adam: Das stimmt.

David: Im Vergleich zu einer Online-Videoanzeige für Verbraucher:innen, die sie über einen Webbrowser konsumieren.

Adam: Wir sind fast am Ende unseres Interviews, aber könnten tagelang weitersprechen. Es gibt gibt noch soviel zu sagen.

David: Ich könnte ewig mit dir reden, Adam.

Adam: Ich auch, aber ich möchte noch eine letzte Frage stellen, bevor ich zu meiner schnellen Abschlussfrage übergehe. Ich habe gelesen, du hast kürzlich eine AWS-Integration angekündigt. Ich glaube, das ist die erste Marketingplattform in diesem Umfeld. Was kannst du uns Interessantes erzählen? Warum hast du das getan? Was können die Leute erwarten?

David: Nun, zunächst einmal, wann immer du mit einer Plattform zusammenarbeiten kannst, die die Größe von AWS hat, ist das unternehmensverändernd. Wir sind eigentlich schon seit geraumer Zeit Partner von Snowflake, die sich auf Reinräume und Datenräume konzentrieren, und sie sind einfach ein unglaublicher Partner für uns.

Das Hinzufügen von AWS und die Glaubwürdigkeit, die erste Marketing-Cloud in der AWS-Plattform als native Plattform zu sein, war eine ziemlich große Ehre für uns, und es hat uns ermöglicht, uns schneller in andere große Unternehmen zu integrieren. Wenn also ein:e Kunde:in Snowflake hat, können wir integrieren; wenn ein:e Kunde:in AWS hat, können wir integrieren.

Und ich denke, eines der Dinge, die bei Zeta ständig verloren gehen, ist, dass die überwiegende Mehrheit unserer Einnahmen softwarebasiert ist. Wir versuchen also, diese sehr großen Softwareintegrationen durchzuführen, und wir kommen dazu über ein RFP-Verfahren. Es ist sehr, sehr hilfreich, Partner von Plattformen wie AWS und Snowflake zu sein.

Adam: Klasse. Wie gesagt, wir waren ja gerade bei Zeta Live. Wir haben einige der interessantesten und provokativsten Vordenker:innen und Unternehmer:innen auf der Bühne sprechen sehen. Ich bin neugierig. Wenn du über die Zukunft nachdenkst, auch auf der Grundlage dessen, was wir gerade bei der Veranstaltung gelernt haben, was werden deiner Meinung nach die größten Neuerungen sein? Ist es ein Metaversum? NFT? Etwas anderes? Eine Mischung aus Dingen? Wie sieht die Zukunft aus?

David: Zuallererst denke ich, dass sich diese Art der Verlagerung von linearem und analogem Marketing zu digitalem Marketing nicht nur fortsetzen, sondern beschleunigen wird.

Viele sagen, dass wir diesen großen Sprung aufgrund von COVID gemacht haben, und jetzt wird sich alles wieder einpendeln. Wird es nicht, weil Marketing-Attribution für Marketingfachleute zu einem festen Bestandteil geworden ist. Das ist ihnen einfach zu wichtig. Sie werden nicht zum Linearen zurückkehren, wo sie immer etwas raten mussten.

Zweitens – Blockchain wird die Welt massiv verändern, ob durch NFTs, Token-Kryptowährung, oder was anderes. Die Fähigkeit, alles vom Anfang bis zum Ende einer Transaktion vorherzusehen, wird meiner Meinung nach alles verändern, vom Internet bis zu Immobilien. Wir werden eine Art Web 1.0 haben.

Es wird massive Gewinner:innen und massive Verlierer:innen geben. Wir haben auf der Konferenz darüber gesprochen. Fred Wilson und ich leiteten ein großartiges, großartiges Panel über die Art und Weise, wie wir uns vom Web 2.0 weiterentwickeln. Fred sprach über Web 3.0, und ich sprach darüber, was meiner Meinung nach die Zukunft ist, Web 2.5.

Und weißt du, ich habe diesen Begriff um das Konzept herum geprägt, einen Mittelweg zu finden. Wenn also Web 2.0 bedeutet, dass große Unternehmen alles besitzen, und Web 3.0 bedeutet, dass die Verbraucher:innen alles besitzen, liegt die Balance meiner Meinung nach in der Mitte. Als Creator wirst du schon heute versuchen, an den Marketingbemühungen aller großen Web 2.0-Unternehmen teilzuhaben.

Ich denke, wir werden uns weiter in diese Richtung bewegen. Du siehst es schon heute mit den Top-Unternehmen. Instagram hat eine E-Commerce-Funktion einführt, an der Creator teilnehmen können. YouTube zahlt mehr Geld an YouTuber aus als wahrscheinlich jeder andere, oder? Wenn du dir das also ansieht, denke ich, dass Web 2.5 die Zukunft ist.

Adam: Vielen Dank für dieses Gespräch. Ich freue mich auf die nächste Runde, bei der wir über die Zukunft sprechen werden. Bis dahin.

David: Danke, Adam! Ich habe immer eine gute Zeit mit dir!

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